Eine Verschmelzung von Ritual, Prahlerei und Besessenheit: eine Begegnung mit zwei Figuren, die sich dem Akt des Fegens hingeben. Der Besen – ein Werkzeug der „Magd“ und zugleich das Symbol der „Hexe“ – führt uns in die europäische Geschichte der Hexenverfolgung und die heutigen globalen Netzwerke migrantischer Pflege- und Hausarbeit.
Eisa Jocson und Venuri Perera begannen ihre Recherche in der Schweiz und haben seither Geschichten von migrantischen Hausangestellten aus den Philippinen, Sri Lanka und Indonesien gesammelt – ihre Echos hallen nun in ihren Körpern wider. Die Aufführung findet an einem der zentralen Schauplätze der Hexenverfolgung in Westeuropa statt: Freiburg – an genau jenem Ort, an dem einst die vermeintlichen “Hexen”-Kinder hingerichtet wurden: der Belluard-Festung.Hier entfaltet sich eine körperliche Auseinandersetzung mit Gewalt, geschlechtsspezifischer Arbeit und weiblicher Solidarität. Mit den Besen als Verlängerung ihrer Körper verwandelt sich Unterdrückung in eine monströse Form des Widerstands.
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