Moses März zeichnet Karten. Sein Interesse an Kartografie geht aus seiner redaktionellen Arbeit für die Chimurenga Chronic, einem panafrikanischen Literaturmagazin mit Sitz in Kapstadt, Südafrika, und seiner Auseinandersetzung mit Édouard Glissants Philosophie der Relation hervor. Ausgehend von der Annahme, dass eine kritische Auseinandersetzung mit der langen Geschichte der Kolonialität neben Fragen der Gerechtigkeit und Reparation auch Fragen nach Verbindung oder Relationalität in einem planetarischen Kontext hervorruft, zeigt er beim Belluard Bollwerk eine Konstellation von experimentellen Recherche-Karten, die Verbindungslinien zwischen der Stadt Fribourg und kolonialen und neokolonialen Verflechtungen nachzeichnet. Die Relationalität dieser Karten beschränkt sich nicht nur auf geografische und materielle Dimensionen, sondern umfasst zugleich eine kosmologische Perspektive, die danach fragt, mit welchen Vorfahren, Geistern und Vorstellungen von Heimat wir uns in Beziehung setzen: “In welcher Beziehung stehst du zur Sonne, zum Planeten, zum Mond, zur Dunkelheit, zu den Gezeiten, zu den Wurzeln, der Vegetation, den Menschen? Als was für ein Rad drehst du dich innerhalb eines grösseren Rades?“ (Kamau Brathwaite).
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