Mit ihrer neuesten Tanzkreation Sham3dan الشمعدان begeben sich Noura Seif Hassanein und Salma AbdelSalam auf eine künstlerische Entdeckungsreise durch die Geschichte des Shamedan-Tanzes (Kandelaber-Tanz) und seiner Entwicklung im Ägypten des 19. und 20. Jahrhunderts. Zwischen den Gründerinnen dieses Tanzes und ihren präsenten Geistern, zwischen Opfern und Legenden, die sich um ihre Biografien ranken, tauchen wir ein in die poetische Kraft langsamer Bewegung. Neun Tänzerinnen bilden eine performative Skulptur, eingebettet in eine Klanglandschaft. Die Auseinandersetzung mit der Bedeutung und Transformation des Shamedan-Tanzes offenbart dabei sowohl Verspieltheit als auch Momente der Gewalt. Gleichzeitig eröffnet sie neue Räume des Erinnerns und der Vorstellungskraft. Eine Erinnerung an einen Körper, der sich den sozialen Normen widersetzte und deshalb von einer Gesellschaft gemassregelt wurde, die sich zugleich mit ihrer Kolonialität und Besatzung auseinandersetzte.
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