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kulturelle veranstaltung

franciscus vir catholicus

Musik Konzert
Sonntag
13.10.2024
Fribourg
17:00
Beginn
18:15
Schluss

Gregorianisches Reimoffizium aus dem Jahr 1230 gesungen aus der Handschrift Ms.2 des Franziskanerminoritenklosters Fribourg (dieser Kodex wird beim Konzert auch ausgestellt werden) und Gesänge der Feier der Todesstunde des heiligen Franziskus von Assisi sowie aus der Messe seiner Festtages.

Franciscus vir catholicus (Franziskus, der katholische Mann) – so besangen die Minderbrüder in der ersten Antiphon zur ersten Vesper, fast 750 Jahre lang, ihren Gründer am Festtag des Heiligen (04.10.) wie auch am Weihetag seiner Grabeskirche in Assisi (25.05.). Große Teile des Offiziums stammen textlich aus der Feder des seligen Julian von Speyer († um 1250), ehemals Hofkomponist der französischen Könige und seit spätestens 1226 selbst Minderbruder, wobei alle Melodien von ihm komponiert worden sind. Leichte Änderungen des Textes stammen vom heiligen Theologen und Generalminister Bonaventura von Bagnoregio († 1274). Die Brüder in den größeren Konventen sangen dieses Offizium, in den kleinen Gemeinschaften wurde es bis zur letzten Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil rezitiert. Anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten in der franziskanischen Ordensfamilie 2023–2026 wurden diese Gesänge auf 2 CDs aufgenommen. Es ist nicht zu gering einzuschätzen, wie stark dieser liturgische Gesang das Franziskusbild seiner Nachfolger prägte, nicht zuletzt, weil das Offizium in Reimform den Brüdern und Schwestern besser memorisierbar war. Mit Reimoffizium oder Historia ist ein durchkomponiertes „Offizium“ gemeint, das für die verschiedenen Gebetszeiten (Vesper, Matutin und Laudes), mit Versmaß und Reim, die Geschichte eines Heiligen oder den Inhalt eines Glaubensgeheimnisses erzählt. So begegnen die Betenden Antiphon um Antiphon und durch die Responsorien der Matutin entlang dem Poverello in chronologischer Reihenfolge unter verschiedenen Aspekten: so dem gänzlich kirchlichen Mann, dem treuen Evangeliumsbeobachter sowie dem Anführer und Vorbild seiner Brüderschar. Dies erfolgt immer in Anlehnung an biblische Gestalten und Erzählungen, welche für Franziskus ein Vorbild und den Betenden durch beste Bibelkenntnisse im Vollzug des Tagzeitengebets vertraut waren.
Ebenso hören wir in diesem Konzert Teile aus der Feier zur Todesstunde des hl. Franziskus, auch Transitus genannt, dessen Wurzeln wohl aus der barocken memento mori Frömmigkeit stammen, sowie die Sequenz Laetabundus Francisco aus der mittelalterlichen Festmesse des Heiligen. Mit dieser liturgischen Musik soll die kaum mehr bekannte Gebets-Tradition der Feier des „Troubadours Gottes“ wieder hörbar sein. Auch soll sie zu den 800-Jahr-Jubiläen des heiligen Franziskus beitragen. Möge das Beispiel dieses umbrischen Gottesmannes auch heute Menschen begeistern in die Nachfolge Jesu zu treten, in dessen Antlitz der heilige Franziskus die Liebe des himmlischen Vaters zu allen Menschen und Geschöpfen erkannte.

Preis(e)
Gemäss vorhandenen Mitteln
Freier Preis
;-)
Organisation
  • Franziskaner
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